#musicwasmyfirstlove: The Smiths
Ich liebe das Lied „There is a light that never goes out“. Es erinnert mich daran, wie ich vor zehn Jahren auszog, etwas verloren durch die Stadt lief, mich aber gleichzeitig noch nie so frei gefühlt habe. Es erinnert mich an die Nächte mit Gin & Tonic, unfassbar gutem Indie-Rock und den wunderschönen Menschen, die meine Freunde waren.
Es erinnert mich daran, wie ich so oft jedes einzelne Wort eines Lieds fühle und mich Musik zu Tränen rührt. Es erinnert mich an den Abend, an dem sich der Blick des Typs und mir durch den ganzen Raum getroffen haben und ich alles um mich herum vergaß. Wie er dort inmitten meines Lieblingsclubs stand in seinen Skinny Jeans, seiner Lederjacke und dem weißen T-Shirt, den Kopf zur Seite geneigt, um mich und nur mich anzusehen. Wie ich meinen Blick nicht von ihm abwenden konnte und mich in diesem Moment weniger als sonst interessierte, wer noch da ist oder was sie dachten. Wie ich zu ihm rüberging, vor ihm stand, wir uns eine halbe Minute lang ansahen, ohne ein Wort zu sagen, wie wir uns küssten, und wie echt es sich für einen Moment anfühle.
Es erinnert mich an den Rotschopf, den ich durch gemeinsame Bekannte in Düsseldorf kennenlernte, und wie ich ihn einige Male in Schottland besuchte. Es erinnert mich daran, wie wir durch die Nacht fuhren und wie sicher ich mich fühlte. Es erinnert mich an die Bars, die freundlichen Leute, die Gläser voll Whisky, Diskussionen über Filme und Woody Allen, meinen ersten Schwarztee mit Milch zum Frühstück, den ich dort, an dem Frühstückstisch irgendwo in Glasgow, lieben gelernt habe.
Es erinnert mich an meine beste Freundin zu Schulzeiten, J., für die ich alles getan hätte. Wir haben uns in der siebten Klasse kennengelernt, als sie als einzige aus ihrer Klasse nicht mit zum Skifahren nach Österreich ist, und stattdessen an unserem Unterricht teilnehmen musste. Sie stand vor dem Klassenraum, wartete etwas verloren, und ich fing ein Gespräch mit ihr an. Ich fragte sie, ob sie nicht mit meinem besten Freund M. und mir in der ersten Reihe sitzen wollte. Sie nickte. Wir hätten nicht unterschiedlicher sein können, aber wir hatten eine unglaublich starke Verbindung. Wir erzählten uns all unsere Geheimnisse, zumindest glaubte ich das, und für mich war es eine der engsten Freundschaften meines Lebens. Acht Jahre später sprachen wir kein Wort mehr miteinander. Es fühlte sich an, als hätte ich einen kleinen Teil von mir verloren.
Am meisten jedoch erinnert es mich an mich selbst und wer ich bin: emotional, fürsorglich, voller Liebe, manchmal etwas verloren, präsent, eine unfassbare Romantikerin; stark, hartnäckig, fleißig, ehrgeizig. Es erinnert mich auch an meine Liebe für Musik und wie wichtig es ist, sich ab und zu zu vergegenwärtigen, was einem wichtig ist, und wie man zu der Person wurde, die man heute ist.